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Annahütte

Vorschaubild Annahütte
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Der Ort Annahütte, welcher bis 1938 noch Särchen hieß, wurde im Jahr 1418 als "Serchin" erstmals urkundlich erwähnt. Der Ortsname lässt sich vom slawischen "zari" bzw. dem sorbisch/wendischen "Zdzarki" ableiten und bezeichnet einen Ort, der durch Brandrodung entstand. Ähnlich wie viele andere Orte in der Umgebung Senftenbergs wurde auch Särchen durch die Herren von Senftenberg um 1250 angelegt.

Die Entwicklung des Dorfes war über Jahrhunderte hinweg durch häufige Verpfändungen und Besitzwechsel geprägt. Kriegerische Auseinandersetzungen, insbesondere der Dreißigjährige Krieg (1618-1648) und der Siebenjährige Krieg (1756-1763) hinterließen große Not in der schwach entwickelten Region.

Eine rasante Änderung der Situation setzte mit dem Auffinden und dem Abbau der Braunkohle ab 1870 ein. Nachdem bereits 1856 eine kleine Glashütte öffnete, begann ab 1872 in kurzer Zeit ein beispielloser Aufschwung. Innerhalb von nur 40 Jahren verwandelte sich das bäuerlich geprägte Särchen mit seinen 250 Einwohnern zu einer Industriegemeinde mit über 3.500 Einwohnern. Eine fast städtische Infrastruktur entstand. Die Glashütte wurde zu einem Industriekomplex mit mehreren Glaswannen, Brikettfabriken und einer Ziegelei erweitert; der Ort erhielt Bahnanschluss, Schule, Kirche, Kaufhäuser, Post, Freibad und vieles mehr.

Um 1885 setzt sich endgültig die deutsche Sprache durch, die wendische Sprache verlor in der Folge jede Bedeutung. Später überträgt man den Namen der Glashütte auf den gesamten Ort - aus Särchen wird so Annahütte.

Nach der Verstaatlichung der Industriebetriebe und kriegsbedingter Demontage der Brikettfabriken stagnierte die vormals stürmische Entwicklung des Ortes. Annahütte wurde Teil des Bergbauschutzgebietes für den Braunkohlentagebau Klettwitz, welcher den Ort ab 1968 überbaggern sollte. Die Folge war ein Stopp jeder Investition in die Infrastruktur und ein weit reichender Verfall des Ortes. Die Einwohnerzahl sank rapide. Politische Ziele der frühen DDR zwangen zudem zahlreiche Kleinunternehmer zur Geschäftsschließung.

Nach zeitweiliger Aufhebung der Abrisspläne folgte 1984 erneut der Beschluss zur Abbaggerung Annahüttes durch den Tagebau Klettwitz-Nord im Jahre 2000. Mit der politischen Wende und dem wirtschaftlichen Wandel wurden diese Pläne 1991 zu den Akten gelegt. Die Zugehörigkeit zur Bundesrepublik begann jedoch auch mit der Erfahrung einer gescheiterten Privatisierung der traditionsreichen Glashütte, welche zu deren Schließung und zu Arbeitslosigkeit für viele Einwohner führte.

Seither bemühen sich die Annahütter mit großem Erfolg, den seinerzeit beispiellosen Verfall und die schwierigen Ausgangsbedingungen zu überwinden. Nach 12 Jahren Entwicklung präsentiert sich Annahütte heute als ein aufgeräumter und moderner Ort, welcher insbesondere mit seinem Karnevalsverein KCA 1948 e.V. für überregionale Schlagzeilen sorgt.

Besondere Fürsorge gilt hier den Kindern. Die Kindertagesstätte "Glassternchen" im historischen Menagerie-Gebäude der Glashüttensiedlung wurde erneuert, gleiches gilt auch für die Grundschule. Das ehemalige Freibad wurde zu einer großzügigen Spiel - und Sportstätte im Grünen umgestaltet und lädt unter dem Namen "Ökotanien" kleine Gäste aus Nah und Fern zu einem Aufenthalt ein. Annahütte erlebt seit Jahren kräftigen Zuwachs, die Einwohner fühlen sich offenbar sehr wohl hier.

Meldungen


  • 03. 07. 2017: Ab 1.8.2017, mit Beginn des neuen Busfahrplanes wird der Name Särchen mit der Haltestelle „Dorfplatz Särchen“ anstelle „Annahütte Markt“ wieder präsent sein. Zur Würdigung der ... [mehr]

     

  • 17. 11. 2016: Die Annahütter Elektrofirma Dieter Bartsch ist in diesen Tagen bereits 20 Jahre am damals komplett neu errichteten Standort. Verkaufsraum, Lager und Wohnung wurden in einem Schlag an dem nicht ganz ... [mehr]

     

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